Ruhrtalradweg : Anmeldungen des Vorjahres schon übertroffen

20109326_ruhrtalrangersArnsberg. Der Winter ist vorbei – und schon gehen im Arnsberger Verkehrsverein Tourbuchungen für den Ruhrtalradweg ein. Und mit Beginn der neuen Radfahrsaison startet zugleich das Erfolgsmodell „Ruhrtalranger” der Neuen Arbeit Arnsberg (NAA) ins dritte und wohl auch noch lange nicht letzte Jahr.
Die Ruhrtalerranger – ein Gesicht des Ruhrtalradweges. Foto: Ted Jones Foto: WP
„Es ist schon erstaunlich”, freut sich Karin Hahn als Geschäftsführerin des Verkehrsvereins. „Wir liegen, was den Ruhrtalradweg betrifft, schon jetzt auf dem Buchungsstand des gesamten vergangenen Jahres.” Eine Hausnummer, die sich sehen lassen kann. „Und dass dieser Radweg so gut angenommen wird”, ergänzt Erika Hahnwald von der NAA, „daran haben eben auch die Ruhrtalranger einen großen Anteil.”
Die ersten drei Ranger – Andreas Mägel, Frank Pullwitt und Sascha Bieganzki – sind bereits seit einigen Tagen „auf Strecke”. Denn nach der langen Winterpause gibt es auch entlang des Ruhrtalradweges Schäden und verunreinigte Zonen, die beseitigt bzw. gesäubert werden müssen. „Alles, was wir entdecken – zum Beispiel ein gefährliches Schlagloch im Abschnitt Niedereimer – melden wir sofort weiter an die Stadt”, erklärt Pullwitt einen Teilaspekt der Aufgabe. Die Verwaltung setzt dann zügig einen Reparaturtrupp in Marsch.

Ranger müssen fit sein

Die Arnsberger Ranger sind für den Streckenabschnitt zwischen Haus Füchten in Neheim und Freienohl verantwortlich. Jeder von ihnen, so Andreas Mägel, legt pro Tag bis zu 50 Kilometer zurück. Da kommen im Jahr durchaus bis zu 8 000 Kilometer zusammen. Deshalb sei neben absoluter Zuverlässigkeit, zeigt Erika Hahnwald das Anforderungsprofil eines Rangers auf, „besonders absolute Fitness gefragt”.
Am 1. April stoßen zwei weitere Helfer zu der Gruppe. Gesucht werden aber noch drei zusätzliche Interessenten. Hahnwald: „Wer mitmachen möchte, der sollte sich an die Neue Arbeit oder seinen jeweiligen Fallmanager wenden.” Gearbeitet wird übrigens bei den Rangern in zwei Schichten. Dazu zählt auch – als Hauptgeschäft – der Einsatz am Wochenende, treffen doch dann die Radtouristen in Scharen ein.

Ständige Pflege

Zum Aufgabenkatalog gehört neben der Zustandskontrolle des Radweges – kleinere Mängel werden sofort selbst behoben – die touristische Information, die Hilfe bei Reparaturen am Fahrrad und natürlich Erste Hilfe, sollte jemand zu elegant über das Lenkrad absteigen. Und ganz besonders freundliche Ranger wie Frank Pullwitz helfen schon einmal einer älteren Frau ganz außerplanmäßig beim Schleppen der schweren Einkaufstaschen. „Wir Ruhrtalranger machen eben alles”, lacht Pullwitz. Und genau aufgrund dieser Einstellung, sagt Erika Hahnwald, „funktioniert die Sache auch so gut”.
Weil aber alles, was gut ist, ständig gepflegt und verbessert werden muss, sollen bald nach dem Vorbild des Ruhrgebiets auch im Sauerland entlang der Strecke Radstationen eingerichtet werden – in Arnsberg, Meschede, Olsberg und Winterberg. Karin Hahn: „Wir sind hier bereits auf einem guten Weg”. Der Effekt: Wer zum Beispiel in Winterberg ein Fahrrad ausleiht, kann es an jeder der Stationen wieder abgeben – ohne teuren Rücktransport.

„2010 zieht“

Auch in Arnsberg wird auf die wachsende Bedeutung des 230 Kilometer langen Ruhrtalradwegs reagiert: Die sechs großen Eingangsportale werden um ein weiteres Schild ergänzt und im Bereich der Altstadt (wieder abnehmbare) Fahrrad-Anlehnbügel installiert. Auf Wunsch der heimischen Hotellerie bietet der Verkehrsverein jetzt freitags um 20 Uhr eine zusätzliche Themenführung an.
Die ernorme Buchungszunahme für Radtouren in diesem Jahr führt Karin Hahn u.a. auf die „Kulturhauptstadt 2010” zurück. „Weil es in diesem Rahmen sehr viele Veranstaltungen entlang des Weges gibt.” Allerdings seien die Buchungen für den Verkehrsverein, der erstmals als Radreiseveranstalter für den Ruhrtalradweg auftritt, sehr arbeitsintensiv. „Weil sie meist individuell auf die Wünsche der jeweiligen Person zugeschnitten werden müssen.