Ausgebaut: Die Neue Arbeit Arnsberg (NAA) hat ihr Angebot an der Ruhrstraße im Ortsteil Arnsberg um Erwerbslosenberatung und Arbeitslosenzentrum erweitert. Für die Beratungsstelle – zuständig für den gesamten Hochsauerlandkreis – hat man den Zuschlag bis 31. Dezember 2014 erhalten. Danach, so NAA-Geschäftsführerin Birgit Kroh, müsse man sich wieder neu bei der hier federführenden Regionalagentur Hellweg-Soest bewerben. Finanziert werden beide Einrichtungen mit Mitteln der EU und des Landes NRW.
Der Bedarf für eine solche HSK-weite Anlaufstelle, erläutert Kroh, sei groß: „Es besteht ein enormes Interesse an dieser Form der Beratung.“ Dabei trete man aber keinesfalls in Konkurrenz zu den Jobcentern, sondern ziele vielmehr auf eine ergänzende und individuelle Beratung ab, die sich an den Bedürfnissen der jeweiligen Person orientiere. Zum Beispiel bei der Bewältigung behördlicher oder familiärer Probleme, Qualifizierungsmöglichkeiten oder bei Fragen zur Stellensuche.
Für die Beratung – nicht für das Arbeitslosenzentrum – verantwortlich zeichnet Sozialarbeiterin Annette Hoffmann, die bereits auf eine vielschichtige Berufserfahrung zurückgreifen kann, vor allem in der Arbeit mit Langzeitarbeitslosen. Sie will vermitteln und begleiten, wenn u.a. Antragsteller Schwierigkeiten mit den offiziellen Stellen haben sowie Wege aufzeichnen zu weiteren Hilfsangeboten. „Und natürlich entsprechende Kontakte knüpfen.“
Aber nicht nur in diesen Bereichen will sich Annette Hoffmann engagieren: „Arbeitslosigkeit hat auch psychische Auswirkungen, die oftmals die ganze Familie betreffen.“ Ein fataler Teufelskreis, aus dem das Entkommen meist ohne Hilfe nicht möglich sei. Und da wolle man die Hand reichen.
„Das sind zwei Paar Schuhe“
Bei entsprechender Nachfrage hat die NAA sogar die Möglichkeit, Dependancen in Sundern, Meschede und Bestwig zu eröffnen. Aber nur mit bedarfsorientierter Öffnungszeit. Birgit Kroh: „Die Zusage dafür haben wir.“
Zeitgleich mit der Erwerbslosenberatung wurde in einem Nebengebäude ein Arbeitslosenzentrum eröffnet. „Zwar stammen die Gelder dafür aus einem Fördertopf, aber es handelt sich um zwei Paar Schuhe,“ so Kroh, „die sich jedoch perfekt ergänzen.“
Hier haben Erwerbslose künftig die Chance, mit anderen Betroffenen Erfahrungen auszutauschen und Ratschläge einzuholen. „Damit wollen wir auch verhindern“, sagt NAA-Vorsitzende Erika Hahnwald, „dass so mancher von Arbeitslosigkeit Betroffene vereinsamt.“ So stehen in diesem Arbeitslosenzentrum soziale Kontakte, aber auch die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund.
Das Zentrum wurde in Eigenregie ausgebaut. „Mit überwiegend ungelernten Personen, die bei uns an einer Maßnahme teilgenommen haben. Darauf sind wir schon stolz,“ so NAA-Anleiter Thomas Pietz.