Hüsten. Bilanz nach einem Jahr: Seit April 2011 ist das Sozialkaufhaus in Hüsten präsent. Nun hat es sein Ladenlokal erneuert – und zeigt sich nach der Neueröffnung stolz und selbstbewusst. „Wir sind eine Bereicherung für Hüsten“, meint Birgit Kroh, die Chefin vom DAL-Betreiber „Neue Arbeit Arnsberg“.
Im neuen Look präsentiert sich das Sozialkaufhaus auf der Marktstraße in Hüsten. Nach achttägigen Umbauarbeiten an der Verkaufsfläche hat „Der Andere Laden“ (DAL) am Montag wieder seine Pforten geöffnet. Die Veränderungen: Möbel und sperrigere Artikel befinden sich nun im hinteren Bereich des rund 600 qm großen Ladenlokals, Bekleidung und Hausrat sind vorne platziert.
Übersichtlicher und besser sortiert möchte sich das Sozialkaufhaus seinen Kunden jetzt darbieten. So erklärt Birgit Kroh von „Neue Arbeit Arnsberg“ (NAA) die Umgestaltung. NAA ist eine gemeinnützige Beschäftigungsinitiative für Menschen ohne Arbeit und gleichzeitig Betreiber des Sozialkaufhauses. „Der Andere Laden“ setzt sich zum Ziel, sozial benachteiligte Menschen mit seinem Sortiment anzusprechen.
Ausschließlich Ein-Euro-Jobber
So können auch Menschen mit wenig Geld und Kaufkraft zu erschwinglichen Preisen Second- Hand- Kleidung, Bücher, Spielzeug oder Möbel erstehen. Nachdem sich das Geschäft im April 2011 in der Hüstener Marktstraße angesiedelt hat, erlebt es laut NAA-Chefin Kroh eine wachsende Akzeptanz. Dies zeige sich unter anderem an der stetig zunehmenden Qualität der gespendeten Produkte aus der Bevölkerung. Mit einem Negativ-Image habe das Kaufhaus nicht zu kämpfen, im Gegenteil: „Wir sind eine Bereicherung für Hüsten und so werden wir auch wahrgenommen“, sagt Kroh.
Das Kaufhaus setzt seinen gemeinnützigen und sozialen Anspruch aber auch in anderer Hinsicht um. DAL beschäftigt neben der Stammkraft Petra Pothmann, die das Geschäft führt, ausschließlich Ein-Euro-Jobber des Jobcenters. Diese Maßnahme soll als Sprungbrett dienen, die Bezieher von Arbeitslosengeld II wieder zurück in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen.
Gewinnspiel und Rabattaktion
Marina M. ist eine von insgesamt 18 Teilnehmern dieser Ein-Euro-Maßnahme im Sozialkaufhaus. Sie arbeitet dort als Verkaufshilfe, bietet den Kunden Beratung und Service. Anfangs sei ihr dies schwer gefallen, erzählt Marina M., sie sei sehr reserviert gewesen, doch dann habe sie immer mehr Selbstvertrauen gewonnen. Nun macht ihr die Arbeit richtig Spaß. „Marina hat sich unheimlich gemacht“, lobt Anleiterin Pothmann ihre Mitarbeiterin. M. hofft somit, ihre Kompetenzen auszubauen und ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu steigern.
Für die Neueröffnung hat sich das Team von DAL für seine Kunden ein besonderes Bonbon ausgedacht. Nach der Renovierung , die acht Tage dauerte, gibt es nun eine Rabattaktion bis zum 7. August. Auf Möbel bekommen die Kunden 50 Prozent Preisnachlass, auf Kleidung sogar 70 Prozent. Außerdem gibt es ein Gewinnspiel. Wer teilnimmt, muss die korrekte Anzahl von Nudeln in einem Glas schätzen. Zu gewinnen gibt es als Hauptpreis ein vollausgestattetes Schlafzimmer.