„Andere müssen Urlaub machen”, strahlt Andreas Mägel. Er liebt seinen Job, ist schon in der zweiten Saison dabei: „Man lernt Leute kennen, ist den ganzen Tag draußen.” Der 55-Jährige Arnsberger ist Rad-Ranger auf dem Ruhrtal-Radweg.
Mit seinen beiden Kollegen ist er seit dem 1. März im Dienst, am 1. April kommen zwei weitere Ranger dazu. Sascha Bieganzki sieht es genauso wie Mägel: „Das macht Spaß – auch wenn bisher noch nicht viel los ist, Aber seit ein paar Tagen wird es langsam voller”, lächelt der 39-jährige Neheimer, der ebenfalls in der zweiten Saison radelt.
Frank Pullwitt ist neu dabei: „Ich kenne die Radwege, bin die schon alle gefahren”, sagt der Arnsberger. Gerüstet ist der 42-Jährige für den Job, den er bei der Neuen Arbeit Arnsberg (NAA) bekommen hat. Er hat schon in einer Fahrradwerkstatt gearbeitet: „Das technische Know-How habe ich.” Das ist wichtig, um Radtouristen bei kleinen Malheurs aus der Patsche zu helfen: Da wird mal eine Schaltung neu eingestellt, ein Reifen geflickt oder ein Lenker höher gestellt.
Nicht nur für technischen Beistand sind die Ranger da: „Alle machen einen Erste-Hilfe-Kurs”, betont Erika Hahnwald von der NAA. Neben Werkzeug, Rosenschere, Handfeger zum Scherbenbeseitigen und Erste-Hilfe-Set haben die Ranger auch Tipps für die Touristen im Gepäck: Ob Fragen nach dem Weg, Hotels oder Sehenswürdigkeiten – der Verkehrsverein hat sie mit Broschüren dazu ausgestattet. Nebenbei achten die Ranger darauf, wo Mängel am Radweg sind, melden diese bei der Stadt, damit dem Radelspaß an der Ruhr nichts im Wege steht.
Der ist beliebter denn je: „Wir sind jetzt im März schon auf dem Buchungsstand, den wir für ganz 2009 hatten”, freut sich Karin Hahn, Geschäftsführerin des Verkehrsvereins Arnsberg, der Touren auf dem gesamten, 230 Kilometer langen RuhrtalRadweg anbietet.
50 Kilometer legen die Ranger – erkennbar an den neuen, von RWE gesponserten, knallblauen Jacken mit RuhrtalRadweg-Logo – am Tag mit dem Dienst-Drahtesel zurück. Macht pro Saison rund 7 000 Kilometer. Da muss ein Ranger fit sein, sind sich Erika Hahnwald und die Radler-Betreuer einig. Zuverlässig müssen sie auch sein. Und an Wochenenden arbeiten wollen – denn gerade dann sind die meisten Radler unterwegs.
Drei Ranger-Jobs sind noch frei: Wer sich zutraut, Touristen auf der Strecke zwischen Haus Füchten und Freienohl zu betreuen, kann sich bei der Neuen Arbeit Arnsberg oder seinem Fallmanager melden.
Dass im Dienst auch mal Unvorhergesehenes passieren kann, hat Frank Pullwitt erfahren: Eine ältere Dame bat ihm am an der Strecke gelegenen Supermarkt, ihre Einkäufe ins Auto zu bringen. Sein Kommentar: „Ja klar, ein Radranger macht alles!”